ÖSTERREICH
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- Obsthof Preiß
- Stift Klosterneuburg
Wachau
Karl Holzapfel
Andreas Lehensteiner
Franz-Josef Gritsch
Atzberg – Franz-Josef Gritsch
Josef Jamek
Roman Jäger
Franz Prager
F.X. Pichler
Franz Hirtzberger
Emmerich Knoll
Leo Alzinger
Traisental
Markus Huber
Ludwig Neumayer
Kamptal
Johannes Hirsch
Willi Bründlmayer
Birgit Eichinger
Heinz Weixelbaum
Alwin Jurtschitsch
Schloss Gobelsburg
Fred Loimer
Günter Brandl
Kremstal
Martin Nigl
Weingut Buchegger
Wagram
Bernhard Ott
Stift Klosterneuburg
Weinviertel
Ingrid Groiss
Christian Madl
Wien
Mayer am Pfarrplatz
Fritz Wieninger
Rainer Christ
Roland Kroiss
Rotes Haus
Stift Klosterneuburg
Carnuntum
Gerhard Markowitsch
Philipp Grassl
Walter Glatzer
Thermenregion
Christian Fischer
Johann Stadlmann
Leo Aumann
Georg Schneider
Stift Klosterneuburg
Neusiedlersee-Hügelland
Ernst Triebaumer
Michael Wenzel
Hannes Haiden
Gawein Bruckner & Hannes Haiden
Andreas Kollwentz
Georg Prieler
Mittelburgenland
Hans Igler
Albert Gesellmann
Wellanschitz
Paul Kerschbaum
Anton Iby
Josef Gager
Neusiedlersee
Heinz Velich
Andreas Gesellmann
Szigeti
Werner Achs
Hans Nittnaus
Gerhard Pittnauer
Josef Umathum
Paul Achs
René Pöckl
Hans Tschida
Gernot Heinrich
Club Batonnage
Süd-Burgenland
Reinhold Krutzler
Uwe Schiefer
Süd-Steiermark
Kollerhof – Harald Lieleg
Willi Sattler
Anton Perner
Alois Gross
Hannes Sabathi
Armin Tement
Lackner-Tinnacher
Erwin Sabathi
Roland Riegelnegg
Steiermark Vulkanland
Albert Neumeister
ÖSTERREICH – AFRIKA
Afro Coffee
Afro Coffee
Vinho Verde
Das Vinho Verde liegt mit seinen 35000 Hektar Rebfläche im nordwestlichen Eck Portugals, oberhalb der Stadt Porto, zwischen dem Fluss Minho im Norden (der Grenze zum spanischen Galizien), den Bergen im Osten, den Bergketten nördlich des Flusses Douro im Süden und dem – das Klima prägenden – Atlantik im Westen. Mit 2000 Millimeter Niederschlag jährlich – sie fallen hauptsächlich im Winter und im Frühjahr – ist es das regenreichste, kühlste und grünste Weinbaugebiet Portugals. Dieses Klima und die kargen, sandigen Granitböden mit oft nur wenigen Dezimetern Humusauflage, machen den Vinho Verde, „Grüner Wein“, zu einem frischen Weißwein mit niedrigem Alkoholgehalt, lebendiger Säure und einer exotischen Aromatik. Im Stil unterscheidet man zwei Typen: Den klassischen Vinho Verde (den man auch schlicht als Vinho Verde bezeichnet) mit seinem lebhaften CO2 – Gehalt, leichten 9 bis 11%Vol, ohne Jahrgangsangabe am Etikett, und die Weißweine in gewohntem Ausbau, ohne Fremd-CO2, 11 bis 13%Vol, im Stahltank oder Holzfass ausgebaut, mit Jahrgangsangabe. Sie tragen den Namen des Anbaugebietes Vinho Verde meist nur klein am Etikett, um nicht den Eindruck zu erwecken, es handle sich um den klassischen Typ. Der berüchtigte rote Vinho Verde (aus der Sorte Vinhao, im Douro Sousao genannt) ist mit seinem hohen Säuregehalt, den grünen, rauen Tanninen, dem niedrigen Alkohol und seinem kitschig-kirschigen Geschmacks- und Geruchsbild für unsere Gaumen hingegen eher gewöhnungsbedürftig. In Kombination mit der robusten, schweren Küche der Region, spielt er jedoch seine wohltuende, verdauungsfördernde Wirkung voll aus. Das sagen zumindest dessen Liebhaber.
Douro
Das Weinbaugebiet Douro beginnt 100 Kilometer östlich von Porto und erstreckt sich mit seinen 40000 Hektar Rebfläche entlang des Flusses Douro und dessen Nebenflüssen 100 Kilometer weiter ins Landesinnere bis zur spanischen Grenze.
Es ist die imposanteste, intensivste und wildeste Weinlandschaft der Welt.
Und gleichzeitig das zweittrockenste und -heißeste Weinbaugebiet Portugals: Das Gebirge von Marao schützt das Douro vor den ausgleichenden Atlantikwinden aus dem Westen. Den drückenden Sommern mit bis zu 40 Grad Celsius folgen kalte Winter: „Nove Meses de Inverno, tres Meses de Inferno“, „Neun Monate Winter, drei Monate Hölle“.
1756 durch den damaligen Premierminister Marquis de Pombal geografisch exakt abgegrenzt, gilt das Douro als das älteste Weinbaugebiet der Erde.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts suchten zahlreiche Naturkatastrophen den Weinbau am Douro heim. Echter Mehltau, Falscher Mehltau und die Reblaus führten um 1890 zu einer Zerstörung von rund 65% der Rebfläche. Viele Winzer mussten ihre Betriebe verkaufen.
Eine zentrale Rolle im folgenden Konzentrationsprozess spielte Dona Antonia Ferreira, die Ur-Ur-Großmutter von Vito Olazabal, dem heutigen Besitzer der Quinta do Vale Meao. Mit ihrem Gefühl für die späteren Entwicklungen im Douro kaufte sie all jene Güter, die heute zu den besten Betrieben im Douro zählen, z. B. Quinta do Vallado, Quinta do Vesuvio (heute in Besitz von Symington), Quinta de Vargellas (heute in Besitz von Taylors), Quinta do Porto (heute in Besitz von Sogrape) und das Juwel im Douro, die Quinta do Vale Meao. Teilweise lagen diese Betriebe in völlig unerschlossenen Gebieten, nur auf dem Rücken der Pferde und nach einigen Tagen Reise von Porto erreichbar, wie eben auch die Quinta do Vale Meao. Nach ihrem Tod hinterließ Dona Antonia Ferreira mehr als 30 Quintas.
Weinbau wird im Douro fast ausschließlich auf Schieferböden betrieben. Er ist Nährstoffquelle, schützt vor dem Austrocknen und gibt den Wurzeln der Reben auch ohne Erdreich Halt. Der dunkle Schiefer strahlt nach Sonnenuntergang die gespeicherte Wärme wieder ab, wovon die Blätter und Trauben der Reben genauso wie die vielen Oliven-, Feigen-, Orangen-, Pfirsich-, Zitronen- und Mandelbäume profitieren.
Im Douro einzigartig sind die ca. 1000 Hektar 50 bis 100 jährigen Weingärten, die als gemischter Satz mit bis zu 50 verschiedenen – zum größten Teil unbekannten – Sorten gepflanzt wurden. Ihr Ertrag liegt oft bei nur 200 Gramm Trauben pro Rebstock. Viele dieser Reben stehen heute noch unveredelt auf eigener Wurzel.
Madeira
Die Insel Madeira wurde 1419 entdeckt.
Von Anfang an wurde das Land kultiviert, Terrassen und Bewässerungskanäle angelegt und Weizen, Wein, Zuckerrohr und tropische Früchte wie Bananen, Papayas, Mangos, Guaven, Avocados und Passionsfrüchte gepflanzt.
Hier beginnt auch die Geschichte des Madeiras, der die Insel und ihre Entwicklung über die Jahrhunderte hinweg begleiten wird. Geschichtliche Aufzeichnungen belegen, dass der erste Export von Madeira bereits 25 Jahre nach dem Beginn der Besiedelung stattfand. Neben den Exporten nach Europa lag zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert ein großer Schwerpunkt auf den Routen nach Indien und Amerika. Ab dem 19. Jahrhundert begannen dann Exporte nach Europa: England, Frankreich, Skandinavien und Japan.
Der gute Ruf und das große Ansehen dieses Weines lassen sich anhand vieler Ereignisse belegen, wie zum Beispiel die Unabhängigkeitsfeiern der USA im Jahre 1776, während derer mit Madeira gefeiert wurde. Viele Persönlichkeiten ließen sich von diesem Wein begeistern, George Washington, Winston Churchill und Thomas Jefferson, sie alle waren große Kenner und Genießer des Madeiras. Und auch Falstaff in William Shakespeares Drama „Henry IV“ hätte für ein Glas Madeira seine Seele an den Teufel verkauft…
Die Gesamtfläche der Insel beträgt 732 km2, die Rebfläche umfasst etwa 500 Hektar.
Es handelt sich um eine einmalige Landschaft, die durch ausgeprägte Gebirgsformen gekennzeichnet ist. Die Weingärten gehen bis 650 Meter Seehöhe die steilen Hänge hinauf. Das Wasser wird in den Gebirgen aufgefangen und über Kanäle, so genannte Levadas, ein beeindruckendes Kanalsystem von 2150 km Länge, verteilt.
Der Boden ist markant geprägt von seinem vulkanischen Ursprung: basaltisch, extrem mineralstoffreich, sauer, kalkarm und reich an Eisen und Phosphor. Die direkte Lage der Weingärten am Meer und die klimatischen Bedingungen – heiße, feuchte Sommer und milde Winter – verleihen dem Wein zusätzlich einzigartige Eigenschaften. Die traditionellste Art der Reberziehung ist die Pergola, Latada genannt. Während des 20. Jahrhunderts kam die Spaliererziehung – Espaldeira – auf, die allerdings nur für Flächen mit geringer Neigung geeignet ist.
Dao
Das nach dem gleichnamigen Fluss benannte Weinbaugebiet Dao liegt südlich des Douro, im Landesinneren auf der Höhe zwischen Porto und Coimbra und umfasst eine Rebfläche von 20000 Hektar.
Die Bedingungen für Weinanbau sind ideal. Eingeschlossen von den Gebirgsketten Caramulo, Bucaco, Nave und Serra da Estrela, erstrecken sich die Weingärten zum großen Teil über hügeliges und gebirgiges Gelände, also durchaus ein Hochland-Anbaugebiet.
Der Boden im Dao ist vom allgegenwärtigen kargen Granit und dessen Bestandteilen geprägt, selten von Schieferzungen durchstoßen. Die Schicht fruchtbarer Erde ist mitunter sehr dünn. Je mehr das Gelände ansteigt – in den Ausläufern der Serra da Estrela gehen die Weingärten bis auf über 1000 Meter – desto extremer werden die Bedingungen.
Das Klima ist geprägt von sehr heißen, trockenen Sommern, kalten Wintern, großen Temperaturschwankungen von Tag zu Nacht und winterlichen Niederschlägen von 1200 Millimeter pro Jahr. Aber im Dao hat jedes Extrem seine ausgleichende Kraft.
Diese Bedingungen lassen dickschalige Beeren mit viel Frucht und Säure reifen, in denen sich Farb- und Gerbstoffe konzentrieren. Das Ergebnis dieser Extreme sind komplexe, konzentrierte und langlebige Weine mit nicht enden wollender Mineralität und einem wunderbaren, dunkelbeerigen Aromenspektrum, mit weniger Fruchtsüße und Alkohol als im nördlicheren Douro.
Bairrada
Das Bairrada liegt nördlich der Stadt Coimbra zwischen dem Atlantik und dem Weinbaugebiet Dao und umfasst eine Rebfläche von 10000 Hektar.
Das gesamte Gebiet ist vom milden atlantischen Klima beeinflusst. Durch die Nähe zum Meer liegen die jährlichen Niederschlagsmengen bei etwa 1000 Millimeter. Die regenfreie Zeit ist meist kurz. Oft kommen die heftigen Niederschläge zu früh und sättigen die Böden noch vor der Ernte.
Die schweren, mergeligen Böden sind vom Kalk- und Feuersteinuntergrund (Silex) geprägt.
Sie sind zu 90% mit Reben der roten Sorte Baga bepflanzt, eine schwierige, spätreifende Sorte, die viel Geschick und Gefühl in Anbau und Vinifizierung verlangt. Kein anderes Weinbaugebiet Portugals wird derart von einer einzigen Sorte dominiert. Einmal in guten Händen – und der Jahrgang vom Wettergott gesegnet – bringt sie aber enorm konzentrierte, säure- und tanninbetonte Weine mit beinahe unbegrenztem Lager- und Reifungspotenzial. Ihr Duft ist von Aromen erinnernd an Dörrpflaumen, Teer, Tabak, Eukalyptus und Grillfleisch geprägt.
Durch den kleinstrukturierten Weinbau sind die meisten Weingärten von Eukalyptus- und Pinienwäldern umgeben. Die Wachsschicht der Beerenhaut nimmt die ätherischen, würzigen Aromen der Bäume auf, die den Weinen den typischen Duft nach Eukalyptus und Minze verleihen.
Viele Winzer, die das unglaubliche Potenzial dieses Weinbaugebietes erkannt haben, begannen in den letzten Jahren auch mit anderen autochthonen und mit internationalen Sorten zu arbeiten.
Aus den weißen Sorten wird in der „Champagne Portugals“ auch Sekt produziert.
Lisboa
Die Estremadura (weinbaulich Vinho Regional Lisboa) umfasst den 40 Kilometer breiten Küstenstreifen von Lissabon bis südlich von Coimbra und beherbergt eine Rebfläche von 30000 Hektar.
Das atlantisch beeinflusste Klima sorgt für heiße Sommer mit vielen Sonnenstunden und teilweise heftigen Winden, trockene, kühle Nächte und sehr milde Winter. Durch gelegentlichen Regen sind die Reben auch im Sommer gut mit Wasser versorgt.
Das innerhalb des Vinho Regional Lisboa befindliche DOC Alenquer liegt cirka 50 Kilometer nördlich von Lissabon zwischen Vila Franca und Obidos und zählt mit nur 300 km2 zu den kleinsten DOC Portugals. Die Böden sind von kalkigem Sandstein, Schotter und Muschelkalk geprägt. Durch die Kalksteinhügel der Serra de Montejunto vor den manchmal rauen atlantischen Winden gut geschützt, gilt das Alenquer in qualitativer Hinsicht als das wichtigste DOC der Estremadura. Das Alenquer beherbergt auch zahlreiche Obstgärten mit verschiedenen Sorten von Äpfeln, Birnen, Zwetschken, Pfirsichen und Mandeln. Durch das vor allem in Hinblick auf die Rebsortenpalette enge Korsett der DOC-Bestimmungen in ihren Möglichkeiten eingeschränkt, gehen die besten Produzenten immer mehr dazu über, ihre Weine als Vinho Regional Lisboa zu bezeichnen und auf die Nennung der DOC am Etikett zu verzichten. So tragen heute viele der besten Weine in jeder Preisklasse keine DOC-Bezeichnung, sondern „nur“ jene der Region: Vinho Regional Lisboa.
Setubal
Das Weinbaugebiet Setubal liegt mit einer Rebfläche von 9500 Hektar südlich der Hauptstadt Lissabon.
Bereits 2000 vor Christus wurden hier die ersten Reben gepflanzt, die ersten auf der iberischen Halbinsel. Im Jahr 1907 wurde das DOC Moscatel de Setubal abgegrenzt, das zweitälteste DOC Portugals. Kein anderes Weinbaugebiet zeigt eine derart hohe Diversität an geografischen Gegebenheiten: Hochebenen, Berge, Hänge, die Flusstäler des Sado und des Tejo und die Nähe zum Atlantik.
Das Klima bringt heiße, trockene Sommer und kalte, regenreiche Winter.
Unter den vielen miteinander verwandten Moscatel Sorten ist Moscatel de Setubal jene mit dem intensivsten Aroma (im Duft an Orangen, Honig, Rosen, Lychee, Pfirsich erinnernd) und der Fähigkeit, hohe Zuckergradationen zu produzieren. Sie soll ihren Ursprung in der ägyptischen Stadt Alexandria haben, daher auch ihr Synonym Muscat de Alexandria. Eine Spielart der Moscatel de Setubal ist Moscatel Roxo, die rote Moscatel. Sie unterscheidet sich von Moscatel de Setubal lediglich durch ihre rötliche Schale.
Der Moscatel de Setubal erlangte erstmals in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Berühmtheit, als König Richard II von England mit dem Import von Moscatel de Setubal nach England begann. Ab dem 15. Jahrhundert folgten die ersten Exporte nach Indien.
Ähnlich dem Port und dem Madeira, verbesserte sich die Qualität des Moscatel de Setubal auf diesen Reisen rund um die Welt: Die Sonne, die salzige Luft und die stetige Bewegung an Bord sorgten für Oxidation und steigende Komplexität. Diese Weine wurden damals unter der Bezeichnung Roda oder Torna Viagem zu Höchstpreisen auf Auktionen versteigert.
Alentejo
Das Alentejo liegt im Süden Portugals und erstreckt sich mit 22000 Hektar Rebfläche östlich von Lissabon bis zur spanischen Grenze und reicht im Süden bis an die Algarve.
Mit sommerlichen 45 Grad Celsius ist es vor dem Douro das heißeste und trockenste Weinbaugebiet Portugals. Rund 3000 Sonnenstunden sorgen für optimale Wachstumsbedingungen der Trauben, diese danken es mit perfekter physiologischer Reife. Die geringen Niederschläge gehen meist nur im Winter nieder. Das wiederum garantiert eine regenfreie Erntezeit und damit gesundes Lesegut.
Auf den kargen Schiefer- und Granitböden erntet man auch hochwertigste Oliven und verschiedene Feldfrüchte.
Im Alentejo zeigt sich der Einfluss internationaler Traubensorten am stärksten. Viele Produzenten setzen neben den typischen alten Sorten der Region auch auf Cabernet Sauvignon, Syrah und Chardonnay. Sie alle werden bei der Erzeugung der besten Weine auch im Alentejo in Lagares mit den Füßen getreten.
Bezeichnungstechnisch gilt im Alentejo das gleiche wie in der Estremadura: Fast alle Weine sind als Vinho Regional Alentejano klassifiziert. Gegenüber einer DOC Bezeichnung ermöglicht das den Einsatz eines wesentlich breiteren Sortenspektrums.
Nebenbei beherbergt das Alentejo auch den größten Korkeichenbestand (Quercus suber) Portugals und der Welt. Rund 190000 Tonnen Kork kommen jährlich aus Portugal. Das entspricht mehr als der Hälfte der Weltproduktion. Die Korkindustrie stellt einen integralen Bestandteil der portugiesischen Wirtschaft dar. Unter diesem Gesichtspunkt ist gut zu verstehen, warum die meisten Produzenten selbst für ihre günstigen Qualitäten immer noch auf den Naturkork als Flaschenverschluss setzen. Stehen doch der Fortbestand der Korkeichen und dessen ökonomische und ökologische Verbindungen auf dem Spiel. In den Korkeichenwäldern wiederum werden die berühmten Schwarzfußschweine (Pata Negra) gehalten, von denen die begehrten gleichnamigen Rohschinken mit kontrollierter, zertifizierter Herkunft stammen. Die Haltung der Schweine, wie auch die der autochthonen Rinderrasse Carne Alentejana, unterliegt strengsten Richtlinien. So muss zum Beispiel jedem Tier eine Fläche von mindestens einem Hektar Land zur Verfügung stehen.
Algarve
Die Algarve ist Portugals südlichstes Weinbaugebiet, es erstreckt sich über die gesamte Breite des Landes, vom Atlantik bis zur spanischen Grenze.
Weinbau wurde an der Algarve schon zu Zeiten der Römer betrieben.
Wegen seiner Lage unterhalb des Alentejo ist die Algarve durch zahlreiche Bergketten vor kühlen Nordwinden geschützt. Die 2000 Hektar Rebfläche profitieren aber auch von der Nähe zum kühlen Atlantik und dem trockenen, heißen mediterranen Klima mit jährlich 3000 Sonnenstunden.
Die Böden sind geprägt von rotem und gelbem Sandstein, sandsteinigem Regosol, Schiefer und alluvialem Geröll.
Vier DOC – Lagoa, Lagos, Portimao und Tavira – liegen innerhalb der Vinho Regional Algarve.
Azoren
Die autonome Region der Inseln der Azoren liegt in der Mitte des Atlantiks zwischen Europa und Nordamerika. Die kürzeste Entfernung (Insel Flores) zu Nordamerika (Neufundland in Kanada) beträgt 1930 km, die kürzeste zum europäischen Festland (Cabo da Roca) 1369 km. Die Azoren umfassen neun größere und mehrere kleinere Inseln, zusammen bilden sie eine Landfläche von 2330 km2. Im Jahr 2004 wurden die Insel Pico von der UNESCO in den Rang des Weltkulturerbes erhoben. Die Bevölkerungsdichte beträgt lediglich 106 Einwohner pro km2. In der Hauptstadt Ponta Delgada leben rund 70000 Einwohner. Karthagische und kyrenische Münzen aus dem 4. Jahrhundert vor Christus, die 1749 auf der Insel Corvo entdeckt worden sein sollen, deuten darauf hin, dass die Azoren eventuell bereits von den Phöniziernbesucht wurden. Die Inseln sind erstmals auf den Portolan-Seekarten des
14. Jahrhunderts verzeichnet. Als gesichert kann jedenfalls gelten, dass die Azoren zwischen 700 und 850 nach Christus von Menschen bewohnt waren. Die Azoren wurden 1427 von Diogo de Silves im Auftrag von Heinrich dem Seefahrer aufgesucht und für Portugal in Besitz genommen. Der portugiesische Name Ilhas dos Açores – Habichtsinseln – entstand nach offizieller azoreanischer Darstellung aufgrund der zahlreich dort lebenden Bussarde, die die portugiesischen Eroberer zunächst fälschlich für Habichte hielten. Der Name blieb auch nach Entdeckung des Irrtums erhalten. Die Azoren sind durch ein ozeanisch-subtropisches Klima geprägt. Die Lage inmitten des Atlantischen Ozeans sorgt dafür, dass Jahreszeiten und Temperaturextreme sehr ausgeglichen sind. Zudem sind die Luftmassen aufgrund des langen Wegs über dem offenen Ozean relativ feucht. Zugleich befinden sich die Inseln die meiste Zeit des Jahres unter dem Einfluss der subtropischen Hochdruckzone. Das Azorenhoch, dem Volksmund oft bekannter als die Inseln selbst, ist dabei keinesfalls durch beständigen Sonnenschein geprägt. Im Hochsommer herrschen etwa 50 % Sonnenschein und vorwiegend trockene Bedingungen. Der Azorenwinter zwischen Dezember und April erinnert eher an den September in Mitteleuropa: Er kann sowohl durch relativ ruhige, milde Hochdrucklagen wie auch durch intensives Westwetter mit heftigen Stürmen, Regenfronten, Gewitter etc. geprägt sein. Die Azoren weisen eine große biologische Vielfalt auf und sind biogeographisch weitgehend isoliert, so dass sich eine Reihe endemischer Arten entwickelte. Etwa 70 Pflanzenarten sind endemisch, kommen also nur auf den Azoren vor. Die Vegetation auf den Azoren ist aufgrund des humiden Klimas üppig. Eine große Rolle spielen auch marine Arten. So sind im Laufe der Zeit vor den Küsten des Archipels 38 Wal– und Delfinarten gesichtet worden. Bedingt durch den warmen Golfstrom tummeln sich um die Inseln etwa 500 Fischarten, wodurch die Azoren eines der fischreichsten Gebiete der Welt sind. Die Azoren sind, neben einer Plantage im englischen Cornwall, der einzige europäische Standort, an dem Tee angebaut wird. Auf einer Fläche von 42 Hektar werden rund 136 Tonnen Tee geerntet. Desweiteren werden auf den Azoren Ananas und Yams angebaut. Weinbau wird auf den Inseln Pico, Graciosa und Terceira betrieben. Die Insel Pico ist mit 447 km2 die zweitgrößte Insel der Azoren und bildet mit dem Vulkan Pico den höchsten Punkt Portugals. Aufzeichnungen belegen, dass ein Mann namens Friar Pedro Gigante im
15. Jahrhundert auf Pico die ersten Reben gepflanzt hat. Die Sorten waren damals wie heute dieselben: Arinto dos Açores, Verdelho und Terrantez do Pico. Der Weinbau auf der Insel Pico konzentriert sich heute rund um die Hauptstadt Madalena. Der Wein von Pico erlangte rasch Berühmtheit und wurde bis nach Indien und ins russische Zarenreich exportiert.
DEUTSCHLAND
RUMÄNIEN
Mehedinti
ITALIEN
FRANKREICH
Champagne
Elsass
Madiran
Bordeaux - Graves
Bordeaux - Sauternes
Armagnac
Bordeaux - St. Julien
CHINA
Yunnan